Mit einfachen Mitteln für die Kleinen Großes bewirken
Kerstin Schütte

Eine Familie sitzt an einer Bushaltestelle. Oder in einem Wartezimmer. Sie betrachtet gemeinsam ein Bild an der Wand und spricht darüber, was auf dem Bild zu sehen ist.
Was ganz alltäglich klingt, bewirkt viel in der Entwicklung von Kindern aus Familien, deren Leben durch Herausforderungen wie Armut und geringe Bildung geprägt ist. Ganz im Sinne der Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung (BRISE) können Kommunen mit einfachen Mitteln mehr dafür tun, bildungsbenachteiligte Kinder im frühkindlichen und vorschulischen Lebensabschnitt wirksamer in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Bilder im öffentlichen Raum, die zum Gespräch anregen, verhelfen bildungsbenachteiligten Kindern zu mehr sprachförderlichen Interaktionen mit ihren Eltern. Forschungsbefunde wie dieser, den die U.S.-amerikanische Professorin Kathryn Hirsh-Pasek in ihrem begeisternden Hauptvortrag vorstellte, waren die Höhepunkte der Second BRISE Conference on Early Childhood Development, die im vergangenen Jahr vom IPN in Berlin veranstaltet wurde. Gleichermaßen beeindruckend war der Hauptvortrag von Professorin Pauline Slot aus den Niederlanden zum Auftakt zweier anregender Tage. Die Qualität der eingereichten Poster und Vorträge stimmt zuversichtlich für die Zukunft des Forschungsfeldes der frühen Bildung und daraus folgendeine bessere Grundlage für evidenzbasierte politische Steuerung für mehr Chancengerechtigkeit.