Mark Lehmann
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Viele Kinder bringen beim Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe nicht die notwendigen mathematischen Basiskompetenzen mit. Das am Deutschen Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) entwickelte Konzept »Mathe sicher können« verbindet fundierte Diagnose mit bewährter Förderung. Ab dem Schuljahr 2025/26 steht der darauf basierende »Online-Check« allen hessischen Schulen zur Verfügung und unterstützt Lehrkräfte der Jahrgänge 4 bis 6 dabei, Verstehenslücken präzise zu diagnostizieren und individuell zu fördern.
Das Diagnose- und Förderkonzept »Mathe sicher können« wird seit 2010 am DZLM unter Leitung von Prof. Dr. Susanne Prediger (TU Dortmund und Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, IPN) und Prof. Dr. Christoph Selter (TU Dortmund) kontinuierlich weiterentwickelt. Seit 2022 werden die Diagnosen in Kooperation mit dem DIPF, dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, sowie dem Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen (HMKB) digitalisiert. Nun können Mathematiklehrkräfte mit dem »Mathe-sicher-können–Online-Check« (MSK-OC) mit wenigen Klicks das mathematische Verständnis ihrer Lernenden erfassen und erhalten automatische Rückmeldungen für die individuelle Förderung.
Die Pilotphase im Frühjahr 2025 an ausgewählten hessischen Schulen bestätigte sowohl die intuitive Bedienbarkeit als auch den direkten Nutzen für die Förderung. Mit der landesweiten Einführung des MSK-OC macht das Land Hessen einen wichtigen Schritt bei der datengestützten Unterrichtsentwicklung, wie ihn Hamburg und Brandenburg bereits gegangen sind.
Der hessische Staatssekretär Dr. Lösel unterstrich bereits vor dem Landtag die politische Bedeutung der Initiative:
Dr. Lösel ab Minute 16:44; Mitschnitt der 44. Plenarsitzung – Zugriff 28.08.2025, 14:28 Uhr.
Das Diagnoseinstrument »Mathe-sicher-können–Online-Check« ist vollständig in das Schulportal Hessen integriert, das bereits von über einer Million Nutzer*innen verwendet wird. Lehrkräfte starten binnen weniger Minuten eine Diagnose, die automatisch auswertet, wo einzelne Lernende Stärken und Förderbedarfe haben. Das System analysiert nicht nur Einzelfehler und Fehlermuster, sondern gibt auch konkrete Lernzielvorschläge aus und stellt passendes Unterrichtsmaterial bereit.
Um Schulen optimal zu unterstützen, baut das Land in Kooperation mit dem DZLM landesweit Fortbildungsnetzwerke auf. Interessierte Schulen können sich bis zum 26. September 2025 für Online-Fortbildungen anmelden. Die ersten digitalen Netzwerktreffen starten zwischen dem 20. Oktober und 14. November 2025.
Das Deutsche Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) wurde im Jahr 2011 gegründet und 10 Jahre lang durch die Deutsche Telekom Stiftung gefördert. Seit 2021 ist das DZLM an das IPN angegliedert. In einem Netzwerk bestehend aus Professorinnen und Professoren an zwölf Hochschulen entwickelt und erforscht das DZLM in enger Zusammenarbeit mit der Praxis Fortbildungs- und Unterstützungsangebote für Lehrkräfte im Fach Mathematik.