Bundesregierung beruft Expertenkommission „Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“: Olaf Köller übernimmt Co-Vorsitz

Bundesbildungsministerin Karin Prien hat heute in der Bundespressekonferenz die Expertenkommission „Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“ vorgestellt. Das 16-köpfige Gremium aus Wissenschaft und Praxis soll noch im Herbst 2025 seine Arbeit aufnehmen und konkrete Handlungsempfehlungen für einen wirksamen Kinder- und Jugendmedienschutz entwickeln.

Den Vorsitz übernehmen Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel, sowie Nadine Schön, ehemalige Bundestagsabgeordnete (CDU) mit den Schwerpunkten Jugend-, Bildungs- und Digitalpolitik. Als Co-Vorsitzender der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) ist Köller bereits politisch beratend aktiv und bezieht in diesem Zusammenhang regelmäßig Stellung zu ähnlichen bildungspolitischen Fragen, wie etwa zur Digitalisierung im Bildungssystem.

„Wir benötigen eine umfassende Stärkung der Medienbildung unserer Kinder und Jugendlichen in Deutschland, um so ein gesundes und erfolgreiches Aufwachsen unter kompetenter Nutzung digitaler Medien zu garantieren. Ich freue mich, dass die Kommission hierzu Empfehlungen erarbeiten wird.“

Prof. Dr. Olaf Köller, Vorsitzender der Kommission

Ziel der Kommission ist es, eine Strategie für den „Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“ mit konkreten Handlungsempfehlungen für die zuständigen Akteure wie Bund, Länder und Zivilgesellschaft zu erarbeiten. Die Kommission wird sich unter anderem mit den notwendigen Voraussetzungen für ein sicheres, digitales Umfeld für Kinder und Jugendliche sowie mit den gesundheitlichen Folgen von Medienkonsum und der Stärkung von Medienkompetenz bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Fachkräften auseinandersetzen. 

Bundesministerin Karin Prien: „Es ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit, Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt wirksam zu schützen. Mit der „Expertenkommission Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt" setzen wir einen klaren Auftrag aus dem Koalitionsvertrag um und schaffen die Basis für entschlossenes Handeln. Unser Ziel ist eine digitale Umgebung, in der junge Menschen sicher aufwachsen und sich frei entfalten können. Dabei setzen wir bewusst darauf, die Kommission wissenschaftlich interdisziplinär und unter Einbeziehung der Fachpraxis zu besetzen und von Anfang an alle staatlichen Ebenen und relevanten Akteure einzubinden.“

Die Bundesländer sollen über einen Länderbeirat in die Arbeit der Kommission eingebunden werden. Als Beobachter nehmen u. a. die Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen sowie der Beauftragte für Kultur und Medien teil. Ergänzend dazu werden weitere Expert*innen, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft sowie die Rundfunkkommission der Länder beteiligt. Auch eine aktive Jugendbeteiligung ist vorgesehen.

Vorstellung der Expertenkommission, Bundespressekonferenz, 04.09.25

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Alle Mitglieder der Kommission:

  • Nadine Schön (Vorsitzende), ehemalige MdB, Jugend-, Bildungs- und Digitalpolitikerin
  • Prof. Dr. Olaf Köller (Vorsitzender), Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel
  • Prof. Dr. Yvonne Anders, Inhaberin des Lehrstuhls „Frühkindliche Bildung und Erziehung“ an der Universität Bamberg
  • Prof. Dr. Dr. h.c. Sabine Andresen, Präsidentin des Kinderschutzbundes
  • Dr. Annika Baumann, Leiterin der Forschungsgruppe „Wohlbefinden in der digitalen Welt“ am Weizenbaum-Institut für Digitalisierungsforschung, Berlin
  • Prof. Dr. Reinhard Berner, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus, Dresden
  • Dr. Susanne Eggert, Leiterin der Abteilung „Forschung“ am JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, München
  • Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz
  • Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm
  • Stefan Glaser, Leiter von jugendschutz.net
  • Sebastian Gutknecht, Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz
  • Dr. Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte
  • Dr. Claudia Lampert, (Ko-)Leiterin des Forschungsprogramms „Wissen für die Mediengesellschaft“ beim Leibniz-Institut für Medienforschung│Hans-Bredow-Institut, Hamburg
  • Prof. Dr. Marc Liesching, Professor für Medienrecht und Medientheorie an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig
  • Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger, Leiter des Instituts für Cyberkriminologie an der Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg
  • Prof. Dr. Judith Simon, Inhaberin des Lehrstuhls „Ethik in der Informationstechnologie“ an der Universität Hamburg
  • Prof. Dr. Rolf Schwartmann, Leiter der Kölner Forschungsstelle für Medienrecht an der Technischen Hochschule Köln
  • Prof. Dr. Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg