IRT-Skalierung der Tests im PISA-Längsschnitt 2012/2013: Auswirkungen von Testkontexteffekten auf die Zuwachsschätzung

Artikel in FachzeitschriftForschungbegutachtet

Publikationsdaten


VonGabriel Nagy, Oliver Lüdtke, Olaf Köller, Jörg-Henrik Heine
OriginalspracheDeutsch
Erschienen inZeitschrift für Erziehungswissenschaft, 20(Suppl. 2)
Seiten229-258
Herausgeber (Verlag)Springer
ISSN1434-663X, 1862-5215
DOI/Linkhttps://doi.org/10.1007/s11618-017-0749-z
PublikationsstatusVeröffentlicht – 06.2017

Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Item Response Theorie Skalierung der Tests im PISA-Längsschnitt 2012/2013. Vorgestellt werden Analysen zur längsschnittlichen Messinvarianz der Leistungstests in den Domänen Mathematik, Naturwissenschaften und Leseverständnis. Die Ergebnisse zeigen, dass klassische Analyseansätze der Untersuchung der längsschnittlichen Messinvarianz keine Hinweise für bedeutsame Verstöße gegen die Annahme invarianter Itemschwierigkeiten über die Zeitpunkte ergaben. Demgegenüber indizierten erweiterte Analysen unter der Berücksichtigung komplexer Bookleteffekte die Existenz von Testkontexteffekten, die mit dem Effekt der Itemposition kompatibel sind. Die PISA-Tests waren zu beiden Messzeitpunkten von Positionseffekten betroffen, die in der Gruppe der nichtgymnasialen Schulen besonders hoch ausfielen und über die Zeitpunkte zunahmen. Diese Befunde wurden aufgegriffen um Korrekturmaßnahmen abzuleiten, die einer Verzerrung der Ergebnisse durch den selektiven Stichprobendropout und der Zunahme der Positionseffekte entgegenwirken. Die Grenzen der Korrekturmöglichkeiten werden diskutiert.