Theorie + Praxis = ?: Stand der Diskussion von Praxisbezügen in der Mathematiklehrerbildung

Contribution to collected edition/anthologyResearchPeer reviewed

Publication data


BySimon Weixler, Daniel Sommerhoff, Kathrin Nilsson, Stefan Ufer
Original languageGerman
Published inCarina Caruso, Christian Harteis, Alexander Gröschner (Eds.), Theorie und Praxis in der Lehrerbildung: Verhältnisbestimmungen aus der Perspektive von Fachdidaktiken. (Edition Fachdidaktiken)
Pages311-332
Editor (Publisher)Springer
ISBN978-3-658-32567-1, 978-3-658-32568-8
ISSN2524-8677, 2524-8685
DOI/Linkhttps://doi.org/10.1007/978-3-658-32568-8_18
Publication statusPublished – 11.2021

Im Zentrum der Frage aus dem Titel steht, in welchen Formen sich Theorie und Praxis fruchtbar miteinander verbinden lassen. Um den Stand der Diskussion von Praxisbezügen in der Mathematiklehrerbildung abzubilden, werden aktuelle Perspektiven auf Theorie und Praxis aufgezeigt und aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte innerhalb der deutschsprachigen Mathematikdidaktik hinsichtlich Maßnahmen zur Theorie-Praxis-Relationierung in einem systematischen Review analysiert. Hierzu wurden N = 2020 Publikationen aus den Tagungsbänden Beiträge zum Mathematikunterricht systematisch nach ausgewählten Kriterien untersucht. So wurde unter anderem analysiert, in welcher Form Praxis repräsentiert wird und gemäß welcher Grundform nach Hascher und de Zordo (2015) die Theorie-Praxis-Relationierung erfolgt. Die Ergebnisse der Analyse offenbaren, dass neben klassischen Schulpraktika eine Bandbreite an alternativen Formen von Praxisbezügen umgesetzt wird, aber auch, dass kaum über ganzheitliche Konzepte berichtet wird. Zusammenfassend zeigt sich die Gestaltung der Beziehung von Theorie und Praxis in der Mathematiklehrerbildung als ein aktives fachdidaktisches Forschungs- und Entwicklungsfeld, welches eine Vielzahl allgemeiner und fachspezifischer Herausforderungen adressiert. Ein Spezifikum der Lehrerbildung im Fach Mathematik könnten Beiträge darstellen, die auf die doppelte Diskontinuität sowie isoliert auf den Aspekt Fachwissen fokussieren und einem Theorieprimat unterliegen. Mit dem Erwerb nutzbaren Fachwissens, dem Einsatz fachdidaktischer Arbeitsmittel, der Beobachtung und Analyse von Schülerkognitionen, der Unterstützung mathematischer Arbeitsprozesse von Lernenden und der Planung und Durchführung von Mathematikunterricht werden exemplarisch fünf spezifische Herausforderungen der Mathematiklehrerbildung in Bezug auf die Relationierung von Theorie und Praxis herausgegriffen und beschrieben. Zu jeder dieser Herausforderungen werden zudem mögliche Ansätze zur Bewältigung vorgestellt.