Welche Rolle spielen die soziale Herkunft und die Schulform für die Wahrnehmung von digitalem Feedback und das akademische Selbstkonzept während der COVID-19 Pandemie?
Artikel in Fachzeitschrift › Forschung › begutachtet
Publikationsdaten
Von | Fabian Alexander Emde, Kira Elena Weber |
Originalsprache | Deutsch |
Erschienen in | Zeitschrift für Bildungsforschung, 12(1) |
Seiten | 23-42 |
Herausgeber (Verlag) | Springer Fachmedien Wiesbaden |
ISSN | 2190-6890, 2190-6940 |
DOI/Link | https://doi.org/10.1007/s35834-022-00335-9 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht – 05.2022 |
Wie Schüler*innen Feedback wahrnehmen, bedingt die Wirkung von Feedback auf schulische Leistungen sowie die Genese von akademischen Selbstkonzepten. Durch die COVID-19 Pandemie veränderten sich die Rahmenbedingungen des schulischen Lernens und somit auch die Feedbackgelegenheiten im Unterricht. In der vorliegenden Studie wurde anhand einer Stichprobe von 668 Schüler*innen verschiedener Schulformen untersucht, wie häufig diese digitales Feedback von Lehrkräften erhielten und wie sie das Feedback wahrnahmen. Dabei wurde analysiert, welche Rolle die Schulform und die soziale Herkunft (sozioökonomischer Status und Migrationshintergrund) bei der Wahrnehmung von Feedback spielen und ob die soziale Herkunft, die Schulform und das wahrgenommene Feedback das akademische Selbstkonzept vorhersagen können. Bezogen auf die Schulform nahmen Schüler*innen an Gymnasien das Feedback ihrer Lehrkräfte als weniger fair wahr, akzeptierten es weniger und sahen weniger Nutzen in dem Feedback. Die soziale Herkunft von Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund spielte keine Rolle bei der Wahrnehmung des Feedbacks. Die Ergebnisse eines multiplen Regressionsmodells zeigten, dass der sozioökonomische Status, die wahrgenommene Fairness und der Nutzen des Feedbacks positive Prädiktoren für das akademische Selbstkonzept im Distanzunterricht sind. Die vorliegende Studie liefert damit erste Hinweise auf die Wahrnehmung von digitalem Feedback und den Zusammenhang zum akademischen Selbstkonzept. Die Ergebnisse implizieren, dass Lehrkräfte die Wahrnehmung des Feedbacks durch die Schüler*innen stärker einbeziehen sollten, um insbesondere das akademische Selbstkonzept zu stärken.