Erleben und Regulation positiver Emotionen bei Lehrpersonen

Beitrag in SammelwerkForschung

Publikationsdaten


VonMelanie Keller, Eva Becker
OriginalspracheDeutsch
Erschienen inGerda Hagenauer, Tina Hascher (Hrsg.), Emotionen und Emotionsregulation in Schule und Hochschule
Seiten165-180
Herausgeber (Verlag)Waxmann
ISBN978-3-8309-3756-2, 978-3-8309-8756-7
PublikationsstatusVeröffentlicht – 2018

Qualitative sowie quantitative Untersuchungen konnten in den letzten Jahren eindrucksvoll die Relevanz von Emotionen bei Lehrpersonen belegen. Diese zeigten sich bedeutsam hinsichtlich des Wohlbefindens, des Instruktionsverhaltens und der Interaktion mit Schülerinnen und Schülern, und nicht zuletzt im Hinblick auf die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schülern. Beginnend mit einer Definition für Emotionen wird im Kapitel anschließend ein Überblick gegeben über den Stand der empirischen Forschung zu Lehreremotionen mit einem Fokus auf positiven Emotionen sowie deren Regulation. Während die Regulation negativer Emotionen bereits Gegenstand einiger Forschungsarbeiten war, ist die Regulation positiver Emotionen bei Lehrpersonen weitgehend unerforscht. Im Kapitel wird eine Experience-Sampling Studie (N = 38 Lehrpersonen mit N = 420 Unterrichtsstunden) vorgestellt, die eher explorativ der Frage nachging, inwieweit Lehrpersonen den Ausdruck einer besonders wichtigen und häufig auftretenden positiven Emotion, nämlich Freude im Klassenzimmer, regulieren. Zusätzlich wurden Geschlechtseffekte sowie mögliche Zusammenhänge zu positiver und negativer Affektivität, emotionaler Dissonanz und emotionaler Erschöpfung untersucht. Es zeigte sich unter anderem, dass Lehrpersonen den Ausdruck von Freude in ca. 1/3 aller Unterrichtsstunden anpassen (Unterdrückung oder Verstärkung) oder sogar simulieren. Emotional erschöpftere Lehrpersonen berichteten dabei seltener, ihren Freudeausdruck zu regulieren. Das Kapitel endet mit einem Ausblick auf das Forschungsfeld positiver Emotionen und Emotionsregulation.