Angehende Biologielehrkräfte: Evolutionsbezogenes Wissen und Akzeptanz der Evolutionstheorie

Artikel in FachzeitschriftForschungbegutachtet

Publikationsdaten


VonJörg Großschedl, Fabian Seredszus, Ute Harms
OriginalspracheDeutsch
Erschienen inZeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 24(1)
Seiten51-70
Herausgeber (Verlag)Springer
ISSN0949-1147, 2197-988X
DOI/Linkhttps://doi.org/10.1007/s40573-018-0072-0
PublikationsstatusVeröffentlicht – 12.2018

Die Bedeutung der Evolutionstheorie für den schulischen Biologieunterricht ist unbestritten. Diese stellt das verbindende Element aller Teildisziplinen der Biologie dar. Studien deuten jedoch darauf hin, dass auch Lehrkräfte über fachlich inadäquate Vorstellungen zur Evolutionstheorie verfügen und damit für Verständnisschwierigkeiten von Schülern/-innen mitverantwortlich sein können. In einer Querschnittsstudie wurden 212 angehende Biologie- und Sachunterrichtslehrkräfte an elf Hochschulstandorten hinsichtlich ihres evolutionsbezogenen konzeptuellen Wissens und ihrer Akzeptanz der Evolutionstheorie befragt. Die Studierenden verteilten sich auf die Lehrämter an Grundschulen, Haupt‑/Realschulen und Gymnasien. Wissen und Akzeptanz korrelierten erwartungskonform. Die Studierenden des gymnasialen Lehramts zeichneten sich im Vergleich durch ein höheres Wissen und eine höhere Akzeptanz aus, wobei die Unterschiede zu den anderen Lehrämtern nur relativ gering waren. Unterschiede zwischen den Lehrämtern wurden auch hinsichtlich des Gebrauchs von Schlüsselkonzepten bzw. fachlich inadäquaten Konzepten sichtbar. Unabhängig vom Ausbildungsgang konnte darüber hinaus gezeigt werden, dass die Qualität der Beantwortung von konzeptuellen Wissensaufgaben davon abhängt, ob in einer Aufgabe die Evolution von Tieren oder Pflanzen bzw. der im Verlauf der Evolution auftretende Erwerb oder Verlust von Eigenschaften erklärt werden muss. Das Wissen und die Akzeptanz der Studierenden sind im internationalen Vergleich jedoch als relativ hoch einzuschätzen.