SUBSES
Einflüsse der sozialen Umwelt auf Bildungsprozesse von Schüler:innen unterschiedlicher ethnischer und sozioökonomischer Herkunft

Kinder und Jugendliche in Deutschland haben je nach sozioökonomischem Status und ethnischer Herkunft unterschiedliche Bildungschancen. SUBSES ist ein wissenschaftliches Netzwerk, das einen Beitag zur Bildungs- und Chancengerechtigkeit leisten will.

Projektdaten


ForschungslinienForschungslinie Professionelle Kompetenz und professionsbezogenes Lernen von Lehrkräften, Forschungslinie Fachliches Lernen im vorschulischen und schulischen Bereich
AbteilungenFachbezogener Erkenntnistransfer
FörderungDeutsche Forschungsgemeinschaft
Laufzeit1.12.202330.11.2026
Statuslaufend
Beteiligte am IPNDr. Christin Laschke (Projektleitung)

Ausgangslage

Kinder und Jugendliche in Deutschland zeichnen sich durch eine zunehmende Diversität aus, unter anderem in Bezug auf ihren sozioökonomischen Status, ihre ethnische Herkunft und die damit verbundene kulturell-sprachliche Vielfalt. Ein Zuwanderungshintergrund geht in Deutschland häufig mit einem geringen sozioökonomischen Status einher; und beide individuellen Diversitätsmerkmale sind wiederum stark mit Bildungsprozessen verknüpft. Bildungsprozesse (u. a. Bildungsaspirationen von Schüler:innen und deren Eltern sowie Bildungsbeteiligung) sowie Bildungserfolge (u. a. Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen) gestalten sich für Menschen mit unterschiedlichem sozioökonomischen Status und Menschen verschiedener ethnischer Gruppen sehr unterschiedliche, wodurch die bildungsbezogene Chancengerechtigkeit eingeschränkt wird. Zahlreiche Forschungsarbeiten beschreiben den Zusammenhang zwischen Bildungsprozessen, individuellen Merkmalen der Schüler:innen, und ihrer Prägung durch die soziale Umwelt, insbesondere durch signifikante inner- und außerschulische Andere, wie Lehrkräfte, Peers und Geschwister. An diese Ausgangslage schließt das Netzwerk bestehend aus 14 Nachwuchswissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen, die teilweise an der DFG-Nachwuchsakademie „Bedingungen und Prozesse bildungsbezogener Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ teilgenommen haben, an.

Ziele und Vorgehen des wissenschaftliche Netzwerks

Um das komplexe Zusammenspiel zwischen den Lernenden und ihrer sozialen Umwelt umfassend aus verschiedenen Perspektiven zu untersuchen und somit zur Aufklärung der bestehenden Bildungsdisparitäten beizutragen, integrieren die Netzwerkmitglieder theoretische Modelle und Methoden verschiedener Disziplinen, wie Psychologie, Soziologie, Erziehungs-, Sprach- und Bildungswissenschaften. Ein Ziel des interdisziplinären Ansatzes ist es, ein gemeinsames theoretisches Verständnis unserer Forschungsinhalte zu entwickeln, zentrale Begriffe zu definieren und ein integratives Modell zu erstellen, welches unsere Forschungsfragen im Gesamtzusammenhang darstellt. Zudem werden im Netzwerk auf Basis dieses Modells gemeinsame Projektanträge entwickelt sowie dafür notwendige Vorarbeiten und Publikationen verfolgt. Über einen Zeitraum von drei Jahren werden in sechs Arbeitstreffen der Austausch zwischen den Netzwerkmitgliedern gestärkt, Projektgruppen gebildet, sowie durch Integration theoretischer Modelle neue Perspektiven auf Fragestellungen generiert. Im Verlauf werden Projektanträge ausgearbeitet, Vorstudien geplant und durchgeführt sowie erste Manuskripte verfasst. Zu einzelnen Arbeitstreffen werden Gäste eingeladen, die das Netzwerk hinsichtlich ihrer Methodenkenntnisse und Erfahrungen in der Antragstellung und Politikberatung unterstützen. Ein wichtiges langfristiges Anliegen des Netzwerks ist es, dazu beizutragen, die Bildungs- und Chancengerechtigkeit für alle Schüler:innen zu fördern.

Beteiligte des Netzwerks

Aktivitäten

Drittes Netzwerktreffen (März 2025)

Am 6. und 7. März 2025 fand das dritte Arbeitstreffen des DFG-geförderten Netzwerks „Einflüsse der sozialen Umwelt auf Bildungsprozesse von Schüler:innen unterschiedlicher ethnischer und sozioökonomischer Herkunft“ (SUBSES) am DIPF in Frankfurt am Main statt.
Im Zentrum stand der interdisziplinäre Austausch zu Herausforderungen und Lösungsansätzen bei der Begriffsverwendung und Operationalisierung im Kontext kritischer Migrationsforschung – ein zentraler Baustein für die angestrebte Entwicklung eines gemeinsamen theoretischen Verständnisses. Ein besonderer Dank gilt Anne-Kathrin Will (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) und Philipp Jugert (Universität Duisburg-Essen), die mit ihren Impulsen neue Perspektiven eröffneten und zu produktiven Diskussionen beitrugen.

Neben dem inhaltlichen Diskurs konnten wichtige Fortschritte erzielt werden:

  • Weiterentwicklung der inhaltlichen Arbeit in den Subgruppen
  • Präzisierung des Konzepts für das geplante Special Issue, das von der »Zeitschrift für Erziehungswissenschaft« zur Einreichung angenommen wurde

Das vierte Arbeitstreffen ist für September 2025 in Berlin geplant.

Zweites Netzwerktreffen (September 2024)

Beim zweiten Treffen am IPN in Berlin lag der Fokus auf der Ausarbeitung konkreter gemeinsamer Forschungsvorhaben. Im Rahmen des Treffens wurden:

  • Designs für interdisziplinäre Studien vorgestellt und diskutiert
  • erste gemeinsame Publikationsvorhaben konkretisiert

Auftakttreffen (März 2024)

Das erste Treffen des Netzwerks fand am 21. und 22. März 2024 am IPN in Berlin statt. Es diente dem gegenseitigen Kennenlernen sowie der Auslotung gemeinsamer Perspektiven. Dabei wurden:

  • erste Forschungsfragen und Projektideen entwickelt
  • Grundlagen für Vorstudien und Publikationen erarbeitet
Das SUBSES-Team
Personen von links nach rechts: Hannah Kleen, Melanie Olczyk, Thomas Zimmermann, Justine Stang-Rabrig, Christin Laschke, Meike Bonefeld, Helene Zeeb, Marion Fischer-Neumann, Katharina Wehking