Spannungsfeld Polyvalenz in der Lehrerbildung: Wie polyvalent sind Lehramtsstudiengänge und was bedeutet dies für die Berufswahlsicherheit der Studierenden?

Artikel in FachzeitschriftForschungbegutachtet

Publikationsdaten


VonJohannes Bauer, Uta Diercks, Jan Retelsdorf, Tabea Kauper, Friederike Zimmermann, Olaf Köller, Jens Möller, Manfred Prenzel
OriginalspracheDeutsch
Erschienen inZeitschrift für Erziehungswissenschaft, 14
Seiten629-649
Herausgeber (Verlag)Springer
ISSN1434-663X, 1862-5215
DOI/Linkhttps://doi.org/10.1007/s11618-011-0239-7 (Open Access), http://dx.doi.org/10.1007/s11618-011-0239-7 (Open Access)
PublikationsstatusVeröffentlicht – 2011

m Zuge der Bologna-Reformen hat sich in der deutschen Lehrerbildung eine heterogene Landschaft von Studiengängen entwickelt. In diesem Beitrag untersuchen wir erstens die Umsetzung von Bachelorstudiengängen in der Lehrerbildung und vergleichen dabei lehramtsspezifische (im Sinn einer frühen professionsspezifischen Qualifizierung) mit polyvalenten Studiengängen (im Sinn einer breiteren Qualifizierung und späten Festlegung auf den Lehrerberuf). Zweitens gehen wir der Frage nach, ob sich Studierende zwischen diesen Studiengangtypen systematisch in der subjektiven Sicherheit ihrer Berufswahl unterscheiden. Zu diesem Zweck analysieren wir Portfolios relevanter Studiengangdokumente zu neun Bachelorstudiengängen in der Gymnasial-Lehramtsausbildung sowie Daten aus einer Befragung von N = 2585 Bachelor- und N = 928 Master-Studierenden. Die Ergebnisse zeigen, dass auch polyvalent denominierte Studiengänge meist eine frühe Festlegung auf den Lehrerberuf erfordern. Zudem indizieren unsere Daten konsistent mit früheren Befunden, dass sich Lehramtsstudierende zu Beginn ihres Studiums in ihrer Berufswahl relativ sicher sind, wobei die Berufswahlsicherheit bei Studierenden polyvalenter Studiengänge im Vergleich zu lehramtsspezifischen geringfügig niedriger ausfällt ( d = 0.32).