Praxisphasen im Vergleich: Unterscheiden sich verschiedene Praxismodelle im Masterstudium hinsichtlich ihrer Wirkung auf subjektive Lehrtheorien?
Beitrag in Sammelwerk › Forschung › begutachtet
Publikationsdaten
Von | Tabea Kauper, Andrea Bernholt |
Originalsprache | Deutsch |
Erschienen in | Kathrin Rheinländer, Daniel Scholl (Hrsg.), Verlängerte Praxisphasen in der Lehrer*innenbildung: Konzeptionelle und empirische Aspekte der Relationierung von Theorie und Praxis |
Seiten | 248-265 |
Herausgeber (Verlag) | Klinkhardt |
ISBN | 978-3-7815-2364-7 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht – 03.2020 |
Subjektive Überzeugungen zum Lehren gelten als eine wichtige Kompetenzfacette von Lehrkräften, da sie sowohl die Wahrnehmung und Deutung von Unterrichtssituationen als auch Zielvorgaben und Erwartungen an die Schüler*innen sowie den Unterricht beeinflussen (z.B. Baumert & Kunter, 2006). Der Einfluss lehrbezogener Überzeugungen von Lehrkräften auf deren Unterrichtshandeln und die Schüler*innenleistung konnte bereits in mehreren Studien beschrieben werden (u.a. Voss, Kleickmann, Kunter & Hachfeld, 2011). Mit Blick auf die Entwicklungsverläufe lehrtheoretischer Überzeugungen geben bisherige empirische Studien allerdings ein wenig konsistentes Bild ab. Während ältere Untersuchungen darauf hinweisen, dass Überzeugungen bereits beim Eintritt in das Lehramtsstudium ausgebildet sind und im Studienverlauf eher stabil bleiben (z.B. Richardson, 1996), weisen neuere Ergebnisse auf Veränderungsprozesse im Sinne einer zunehmenden Professionalisierung hin (bspw. Affolter, Hollenstein, Brühwiler & Biedermann, 2016; Biedermann, Steinmann & Oser, 2015; Blömeke, Kaiser & Lehmann, 2008). Dabei ist davon auszugehen, dass sich Überzeugungen durch Erfahrungen in der eigenen Bildungsbiographie entwickeln bzw. verändern (z.B. Woolfolk Hoy, Davis & Pape, 2006). Eine besondere Rolle nehmen hierbei schulpraktische Erfahrungen im Lehramtsstudium ein, die eine relevante Lerngelegenheit darstellen, anhand derer eigene subjektive Lehrtheorien reflektiert und ggf. revidiert werden können (Biedermann et al., 2015).