Interdisziplinäre Beschulung und die Struktur des akademischen Selbstkonzepts in den naturwissenschaftlichen Fächern

Artikel in FachzeitschriftForschungbegutachtet

Publikationsdaten


VonMalte Jansen, Ulrich Schroeders, Oliver Lüdtke, Hans Anand Pant
OriginalspracheDeutsch
Erschienen inZeitschrift für Pädagogische Psychologie, 28(1-2)
Seiten43 - 49
Herausgeber (Verlag)Hogrefe Verlag
ISSN1010-0652, 1664-2910
DOI/Linkhttps://doi.org/10.1024/1010-0652/a000120
PublikationsstatusVeröffentlicht – 2014

Das akademische Selbstkonzept wird als multidimensionales, fachspezifisches Konstrukt aufgefasst. Welchen Einfluss die schulische Fächerstruktur auf die Struktur des Selbstkonzepts hat, ist jedoch noch unklar. In diesem Beitrag wird untersucht, ob bei Schülern, die interdisziplinären Naturwissenschaftsunterricht erhalten, ein weniger stark ausdifferenziertes naturwissenschaftliches Selbstkonzept vorliegt als bei Schülern, die Unterricht in Biologie, Chemie und Physik getrennt erhalten. Dazu wurden 326 Schüler, die in der gesamten Sekundarstufe im Fächerverbund beschult wurden, mit einer Vergleichsgruppe von 4361 fächergetrennt beschulten Schülern verglichen. Mit konfirmatorischen (Mehrgruppen-) Faktorenanalysen wird gezeigt, dass Schüler beider Gruppen in ihrem Selbstkonzept zwischen den drei Fächern differenzieren, in der interdisziplinär beschulten Gruppe die Zusammenhänge zwischen den Selbstkonzeptfaktoren aber deutlich höher sind. Interdisziplinärer Unterricht scheint also mit einer Vereinheitlichung der Selbstkonzeptstruktur auf

Schülerseite einherzugehen. Implikationen für die Selbstkonzepttheorie werden diskutiert.