KiKi
Kieler Kindergartentest
Der Kieler Kindergartentest Mathematik (KiKi) ist ein standardisiertes Testverfahren, das mathematische Kompetenz von Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren erfasst.
Projektdaten
Forschungslinien | Forschungslinie Fachliches Lernen im vorschulischen und schulischen Bereich | ||
Abteilungen | Didaktik der Mathematik | ||
Laufzeit | 1.4.2012–31.8.2020 | ||
Status | abgeschlossen | ||
Beteiligte am IPN | Prof. Dr. Aiso Heinze (Projektleitung) |
Team
Prof. Dr. Aiso Heinze
Jun.-Prof. Simone Dunekacke (FU Berlin)
Prof. Dr. Meike Grüßing (Universität Vechta)
Ehemalige Teammitglieder
Prof. Dr. Timo Ehmke
Dr. Eva Knopp
Dr. Irene Neumann
Dr. Christoph Duchhardt
Dr. Anne-Katrin Jordan
Theoretischer Hintergrund
Der Kieler Kindergartentest Mathematik (KiKi) ist ein standardisiertes Testverfahren, das mathematische Kompetenz von Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren erfasst. Im Unterschied zu den bisher vorliegenden Testinstrumenten, die sich primär auf den mathematischen Inhaltsbereich „Mengen, Zahlen und Operationen“ beziehen, wird im KiKi das Konstrukt „mathematische Kompetenz“ inhaltlich deutlich breiter aufgefasst. Angelehnt an die länderübergreifenden Bildungsstandards sowie an die Rahmenkonzeption des Nationalen Bildungspanels enthält der KiKi außerdem noch Aufgaben aus den Bereichen „Größen und Messen“, „Raum und Form“, „Daten und Zufall“ sowie „Veränderung & Beziehungen“.
Testdurchführung
Der KiKi wird in Einzelinterviews von geschulten Testleiterinnen und Testleitern durchgeführt und dauert maximal 30 Minuten. Neben verschiedenen Testmaterialien wie Bildern, Bauklötzen und Muggelsteinen, wird eine Handpuppe aktiv in die Testung einbezogen. Diese dient einerseits als dritte Person bei der Darbietung der Testaufgaben und andererseits als „Eisbrecher“, um ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit zu vermitteln. Die Antworten der Kinder werden in einem Protokollbogen dokumentiert.
Pilotierungsstudien
Im Rahmen einer ersten Pilotierungsstudie wurde der Itempool bei insgesamt 469 Kindergartenkindem aus 37 Kindertageseinrichtungen in Kiel und Umgebung sowie in Lüneburg eingesetzt. Die insgesamt 122 Testitems waren in einem Multimatrixdesign auf verschiedene Testversionen verteilt, sodass jede Testaufgabe im Mittel von ca. 120 Kindern bearbeitet wurde.
Da in einigen Inhaltsbereichen noch zu wenige Items vorhanden waren, wurden Items nachentwickelt und anschließend pilotiert. Die zweite Pilotierung fand bei 165 Kindern in acht Kindergärten in Kiel und Umgebung statt.
Testformen
Nach der Auswertung der Pilotierungsdaten konnten drei unterschiedlich schwere Testversionen zusammengestellt werden.
- KiKi leicht: 4;0 – 4;6 Jahre
- KiKi mittel: 4;7– 5;6 Jahre
- KiKi schwer: 5;7 – 6;6 Jahre
Alle drei Testheftversionen sind verlinkt, d.h. es gibt eine größere Schnittmenge gemeinsamer Linking-Items. Mithilfe von Methoden der Item-Response-Theorie können die Itemschwierigkeiten auf eine Skala gebracht werden und somit die Entwicklung der mathematischen Kompetenz von Kindern im Längsschnitt verfolgt werden.
Weiterführende Arbeiten
Ergänzend zu den bisherigen Analysen zur Validität des entwickelten Verfahrens (Knopp et al., 2014; Jordan et al., 2015) sind Untersuchungen der konvergenten Validität mit dem OTZ (Osnabrücker Test zur Zahlbegriffsentwicklung, van Luit, van de Rijt & Hasemann, 2001) geplant. Eine vergleichbare Studie wurde bereits mit einer niederländischen Version des KiKi und dem Utrechtse Getalbegrip Toets (UGT, van Luit, van de Rijt & Pennings, 1994, die niederländische Ursprungsversion des OTZ) mit 168 Kindern in Utrecht durchgeführt. Dabei wurden alle drei KiKi-Versionen bei Kindern der drei Altersgruppen eingesetzt. Es zeigte sich eine vergleichbar hohe Korrelation von .87 zwischen dem KiKi und dem UGT. In einem Regressionsmodell unter Kontrolle des Alters und der Arbeitsgedächtniskapazitäten ergab sich ein Regressionskoeffizient von .66 für den UGT.
Kooperationen
- Universität Rostock, Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation, Projekt KOMPASS: Einsatz des KiKi im Längsschnitt
- Universität Utrecht, Dr. Anne van Hoogmoed, Dr. Evelyn Kroesbergen: Übersetzung des KiKi ins Niederländische, Validierungsstudie