BRISE-Fachtagung zum Thema „Bildungsort Kita – Erwartungen, Herausforderungen, Möglichkeiten“

Lange vor der Einschulung wird ein großer Anteil der in Deutschland lebenden Kinder institutionell in Kindertagesstätten (Kitas) betreut. Kitas sind dabei nicht nur Orte der Betreuung, sondern auch der Erziehung und Bildung. In diesem Dreiklang sind sie außerordentlich wichtig für die altersgemäße Entwicklung der Kinder. Eine besondere Bedeutung hat die Kita für die Entwicklung von Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien und Familien, in denen nicht oder kaum Deutsch gesprochen wird. So ruhen auf den Kitas große Hoffnungen, dass sie helfen, die Bildungschancen von benachteiligten Kindern zu erhöhen und möglichst viele Kinder bei ihrer Einschulung gut auf Schule vorbereitet sind.

Am 18. November 2024 kamen auf Einladung der Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung (BRISE) in Berlin Fachleute zusammen, um sich intensiv über die Kita als Bildungsort auszutauschen und voneinander zu lernen – Fachpraxis, Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Neben den Erwartungen an Kitas als Bildungsorte wurde debattiert, welchen Herausforderungen sie sich dabei gegenübersehen und welche Möglichkeiten bestehen, darauf hinzuwirken und Kitas dabei zu unterstützen, dass sie den hohen an sie gestellten Anforderungen besser entsprechen. Dabei wurde nicht versäumt, auf die bemerkenswerten Leistungen der Kitas in den vergangenen Jahren hinzuweisen, die bei massivem Ausbau der Betreuungskapazitäten und zunehmend heterogenen Voraussetzungen, mit welchen Kinder in die Kita kommen, nicht an Qualität eingebüßt haben. Wiederholt wurde im Laufe des Tages herausgestellt, dass gemeinsames Handeln gefordert ist, um auf dem Weg der Weiterentwicklung von Kitas Erfolge zu erzielen.

„Neben der Familie ist die Kita die primäre Entwicklungsumwelt von Kindern im Vorschulalter. Daher ist die Qualität von Kita als Bildungsort so wichtig, um Bildungsbenachteiligung frühzeitig entgegenzuwirken.“ betont Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des IPN und Sprecher des Forschungsverbunds, der die wissenschaftliche Begleitstudie zu BRISE durchführt.

Seit beinahe acht Jahren fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die wissenschaftliche Arbeit des am IPN koordinierten Forschungsverbunds. Gemeinsam mit den weiteren beiden Zuwendungsgebern Stadtgemeinde Bremen und Jacobs Foundation richtet das IPN die BRISE-Fachtagungen aus, um den wechselseitigen Transfer zwischen Forschung, Politik und Praxis zu unterstützen und so die Steigerung von Bildungsgerechtigkeit zu fördern.

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