TIMSS 2019: Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften bei Grundschülerinnen und -schülern auf gleichbleibendem Niveau

8. Dezember 2020

Seit dem Jahr 2007 nimmt Deutschland an TIMSS (Trends in International Mathematics and Science Study) teil. Mit dieser Studie werden die mathematischen und naturwissenschaftlichen Leistungen von Viertklässlerinnen und -klässern untersucht. Heute werden die Ergebnisse der aktuellen Erhebungsrunde vorgestellt. Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des IPN, und Prof. Dr. Aiso Heinze, Direktor der IPN-Abteilung Didaktik der Mathematik, sind Mitglieder des TIMSS-Konsortiums, das für die Studie in Deutschland verantwortlich zeichnet.

Insgesamt zeigen die aktuellen Befunde eine hohe Stabilität der mathematischen und naturwissenschaftlichen Leistungen über die Zeit.

Obwohl sich die Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler weiter verändert (mehr inkludierte Kinder, mehr Kinder mit Migrationshintergrund), werden die Ergebnisse der vorangegangenen Erhebungsrunden gehalten. Die sozialen und migrationsbedingten Ungleichheiten bleiben stabil, sind aber im internationalen Vergleich weder besonders groß noch besonders klein. Ein positiver Befund ist, dass sich kaum noch Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen finden.

"Beunruhigend bleibt die große Gruppe der leistungsschwachen Kinder auf den Kompetenzstufen 1 und 2. In Mathematik sind dies 25%, in den Naturwissenschaften über 27%. In absoluten Zahlen sind dies bundesweit rund 200.000 Viertklässlerinnen und Viertklässler, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie nach dem Übertritt in die Sekundarstufe I nicht anschlussfähig lernen können. Hier hat es das System mittlerweile über Jahrzehnte nicht geschafft, Strukturen und Programme bereitzustellen, um diesen Anteil deutlich abzusenken", so Köller zu den Ergebnissen mit Blick auf die besonders leistungsschwachen Schülerinnen und Schüler.

TIMSS ist eine international vergleichende Schulleistungsuntersuchung, die das Ziel hat, längerfristige Entwicklungen in Bildungssystemen der teilnehmenden Staaten anzuzeigen und zu untersuchen. Die Erhebungen finden alle vier Jahre statt, um längerfristige Entwicklungen der beteiligten Bildungssysteme zu dokumentieren. Die TIMSS-Untersuchung wird von der IEA (The International Association for the Evaluation of Educational Achievement), verantwortet. Sie initiiert und organisiert seit über 50 Jahren internationale Schulvergleichsuntersuchungen, zu denen auch TIMSS gehört. In Deutschland ist ein Konsortium aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen Mathematikdidaktik, Naturwissenschaftsdidaktik in der Grundschule und internationale Schulleistungsuntersuchungen und -vergleiche für die Planung, Durchführung und Berichterstattung zuständig. Die Federführung des Konsortiums liegt bei Prof. Dr. Knut Schwippert, Universität Hamburg.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse TIMSS 2019 finden Sie auf den Seiten der Kultusministerkonferenz.

Der vollständige Bericht steht hier zum kostenlosen Download bereit.