Neues Netzwerk von Forschungszentren für Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein
16. Dezember 2016
Das Land Schleswig-Holstein schmiedet gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) und der Joachim Herz Stiftung (JHS) ein starkes Netzwerk für den Forschernachwuchs in Schleswig-Holstein. Partner sollen Schulen mit naturwissenschaftlich-mathematischem Schwerpunkt sein, die sich für das Netzwerk bewerben können. "Wir brauchen neue Angebote für exzellente Bildung in den MINT-Fächern. Dafür brauchen wir außerschulische Partner. Mit dieser Initiative wollen wir Schülerforschung in Schleswig-Holstein künftig landesweit an den Schulen etablieren", sagte Bildungsministerin Britta Ernst am 13. Dezember. Das Bildungsministerium unterstützt das neue Netzwerk mit zwei Planstellen. "Diese Kooperation ist eine sehr gute Ergänzung zu den bereits bestehenden Angeboten zur MINT-Förderung an unseren Schulen", sagte Ernst. Mit Blick auf die jüngsten PISA-Ergebnisse sieht sie in diesem Projekt auch einen Beitrag, um MINT in der Fläche zu stärken. "Zugleich können wir leistungsstarken Schülerinnen und Schüler damit ein weiteres Angebot machen."
"In einem Flächenland wie Schleswig-Holstein müssen dezentral tragfähige Strukturen geschaffen werden, um talentierte Jugendliche optimal zu fördern", ergänzte Prof. Dr. Ilka Parchmann, Direktorin am IPN und Vize-Präsidentin der CAU.
Schülerforschungszentren bieten interessierten Jugendlichen über einen längeren Zeitraum die Gelegenheit, eigenen Forschungsfragen nachzugehen und forschend zu lernen. "Ähnlich, wie sportbegeisterte oder musikalisch begabte Kinder und Jugendliche in Sport- und Musikvereinen und Förderzentren gefördert werden, so können Schülerforschungszentren naturwissenschaftliche Nachwuchstalente in ihrer Entwicklung fördern", so Prof. Dr. Ilka Parchmann, Initiatorin des sich nun etablierenden Netzwerks Forschungszentren für Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein.
Um diese Ziele zu erreichen, wollen das IPN, die CAU, die Ministerien für Schule und Berufsbildung sowie für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung Schleswig-Holstein (Land) und die JHS in Zusammenarbeit mit der bestehenden Kieler Forschungswerkstatt bis zum Sommer 2017 in Kooperation mit Schulen an zunächst drei weiteren Standorten in Schleswig-Holstein Forschungszentren für Schülerinnen und Schüler aufbauen. Zusammen mit der Kieler Forschungswerkstatt soll dieses innovative und sichtbare Netzwerk zunächst über zehn Jahre gefördert werden.
Das IPN übernimmt als überregionale Bildungseinrichtung die Koordination des Netzwerkes, die Organisation und Mittelverwaltung und stellt für die Konzeption und Begleitforschung die Expertise des Leibniz-Wissenschaftscampus KiSOC (Kiel Science Outreach Campus) des IPN und der CAU, der im Verbund von 15 Partnern Angebote zur Wissenschaftskommunikation bereitstellt und untersucht. "Wir wollen die Bedingungen einer erfolgreichen Umsetzung sowie Wirkungen der verschiedenen Angebote begleitend untersuchen, um unter anderem eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung zu unterstützen", so Parchmann.
Die CAU bringt Ressourcen und fachwissenschaftliche Expertise insbesondere der Exzellenzcluster und Forschungsverbünde und die Kieler Forschungswerkstatt, einer gemeinsamen Einrichtung von IPN und CAU, als zentralen Knotenpunkt in das Netzwerk ein. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden auch Ansätze zur Einbindung der Lehramtsaus- und -fortbildung in das Netzwerk entwickeln.
Das Land sichert neben der Grundfinanzierung von IPN und CAU weiter die bestehende Finanzierung der Kieler Forschungswerkstatt und stellt ergänzend für die drei zunächst geplanten weiteren Schülerforschungszentren zwei Planstellen für Lehrkräfte zur Verfügung. Es unterstützt ferner die Einbindung von Schulen und den weiteren Hochschulen Schleswig-Holsteins in das Projekt. Außerdem ist der Aufbau einer open educational resources-Plattform beabsichtigt, auf der Lern- und Lehr- bzw. Impulsmaterialien frei zur Verfügung gestellt, aber auch Schülerergebnisse präsentiert werden können.
"Wir freuen uns sehr, in diesem Netzwerk mit so starken Partnern unsere Expertise einbringen zu können. Es ergänzt hervorragend unsere Aktivitäten mit einem zentralen Schülerforschungszentrum in Hamburg", so Andrea Pauline Martin, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Joachim Herz Stiftung.
Interessierte Schulen können sich bewerben, an dem Netzwerk teilzunehmen.
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