Ist guter Mathematikunterricht eine Frage der kulturellen Perspektive?

17. Mai 2019

Ein deutsch-taiwanesisches Team erforscht die Unterrichtswahrnehmung von Lehrkräften in beiden Ländern

Im Rahmen des binationalen DFG-Projekts TaiGer Noticing, das am IPN Kiel, der PH Freiburg sowie der National Taiwan Normal University in Taipeh (Taiwan) angesiedelt ist, fand im April ein einwöchiges Arbeitstreffen in Taipeh statt. Im Fokus der Arbeiten steht die Entwicklung eines interkulturell vergleichenden Forschungsansatzes, um den Einfluss kultureller Normen auf die Unterrichtsqualität sichtbar zu machen. Ansatzpunkt ist dabei die Frage, wie Mathematiklehrkräfte sowie Expertinnen und Experten der Mathematikdidaktik beider Länder die Qualität von Mathematikunterricht wahrnehmen. Durch einen Abgleich der unterschiedlichen Wahrnehmungen mittels Unterrichtsvignetten wird der Einfluss kulturell geprägter Vorstellungen von „gutem Unterricht“ untersucht. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, dass Forschungsergebnisse zur Unterrichtsqualität und zu damit verbundenen professionellen Kompetenzen von Lehrkräften aus verschiedenen Kulturen sinnvoll aufeinander bezogen werden können.

Bei ihrem Besuch in Taiwan wurden Prof. Dr. Anke Lindmeier aus der Abteilung Didaktik der Mathematik am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) sowie Jun.-Prof. Dr. Anika Dreher von der Pädagogische Hochschule Freiburg (ehemalige Post-Doktorandin am IPN) vom deutschsprachigen Programm des Radio Taiwan International zu Zielen, Hintergründen und Herausforderungen dieses binationalen Projektes interviewt.

Bei TaiGer Noticing handelt es sich um ein Teilprojekt des seit 2016 bestehenden taiwanesisch-deutschen Forschungsprogramms zu soziokulturellen Einflüssen auf den Mathematikunterricht (TaiGer), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Taiwanese Ministry of Science and Technology gefördert wird.

Kontakt:
Prof. Dr. Anke Lindmeier
lindmeier@ipn.uni-kiel.de