Europäische ScienceOlympiade 2021: Digitale Qualifikationsrunde zur Bildung der Nationalteams erfolgreich abgeschlossen

30. April 2021

In einer digitalen Auswahlrunde qualifizierten sich sechs Schülerinnen und Schüler für die beiden deutschen Nationalteams. Leider dürfen sie aufgrund der Pandemie-Regeln beim internationalen Wettbewerb in Ungarn nicht an den Start gehen.

Bei der Europäischen ScienceOlympiade (EuSO) wird jedes Land durch zwei Nationalteams vertreten. Jedes Team besteht aus drei Schülerinnen und Schülern, die für die drei Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik gemeinsam interdisziplinäre experimentelle Fragestellungen lösen. Da dies unter den gegenwärtigen Pandemie-Bedingungen nicht in Präsenz realisierbar ist, stand das Organisationsteam vor der besonderen Herausforderung, einen Online-Auswahlwettbewerb mit experimentellen Team-Klausuren zu organisieren.

Insgesamt stellten sich 15 eingeladene Schülerinnen und Schüler aus den 3. Runden der Auswahlwettbewerbe der Biologie-, Chemie- und PhysikOlympiade sowie aus dem letztjährigen Finalteam der JuniorScienceOlympiade in den vergangenen Tagen den Ausscheidungswettkämpfen. Für die praktischen Einzel-Klausuren in Biologie, Chemie und Physik bekamen die Teilnehmenden vorab Pakete zugesandt, in denen die notwendigen Materialien für die Durchführung der Experimente enthalten waren. Zusätzlich mussten haushaltsübliche Materialien besorgt und vorbereitet werden. Am ersten Tag wurden dann in drei Videokonferenzen die experimentellen Klausuraufgaben in den Einzelfächern für alle Schülerinnen und Schüler freigeschaltet und mussten in jeweils 90 Minuten bearbeitet werden. Anhand der Ergebnisse dieser Einzelklausuren wurden Dreier-Teams aus jeweils einer Expertin bzw. einem Experten für Biologie, Chemie und Physik gebildet.

Um auch online eine interdisziplinäre naturwissenschaftliche Teamklausur durchführen zu können, war ein digitaler Labor-Escape-Room vorbereitet worden, den jeweils ein Team gemeinsam bearbeiten konnte. Das Team war dabei über eine Videokonferenz mit dem Labor am IPN in Kiel verbunden. Im Labor stand eine Mitarbeiterin bereit, die in der Videokonferenz die Aufträge des Expertenteams experimentell ausführte. Der Spielleiter war der Videokonferenz ebenfalls zugeschaltet und gab die jeweiligen Versuche nach richtiger experimenteller Lösung der Aufgaben frei. Der digitale Labor-Escape-Room bestand aus fünf Teilversuchen, die aufeinander aufbauten. Das experimentelle Ziel war es, ein Desinfektionsmittel mit den richtigen Bestandteilen und Konzentrationen herzustellen. Für die Durchführung dieser besonderen Teamklausur hatten die Teams jeweils 75 Minuten Zeit. Auch wenn sich die Teilnehmenden innerhalb der Teams nicht in persona treffen und absprechen konnten, funktionierte die Kommunikation in den Teams gut und alle fünf Teams konnten den experimentellen Escape-Room erfolgreich verlassen. Ein Modell, das sich, wenn Teamarbeit gefragt ist, auch auf andere Wettbewerbe übertragen lässt.

Diejenigen, die am besten abgeschnitten haben, bilden nun die zwei Nationalteams.

Team A besteht aus: 
Marta Conti (Biologie, Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Bonn, Nordrhein-Westfalen) 
Marlene Maager (Chemie, Gymnasium im Paul-von-Denis-Schulzentrum, Schifferstadt, Rheinland-Pfalz) 
Tim Enders (Physik, Goetheschule, Ilmenau, Thüringen) 

Team B bilden: 
Kasimir Reich (Biologie, Humboldt-Gymnasium, Potsdam, Brandenburg) 
Enrico Schwippert (Chemie, Fichte-Gymnasium, Hagen, Nordrhein-Westfalen) 
Konrad Jannes Köhler (Physik, Wilhelm-Ostwald-Gymnasium, Leibzig, Sachsen). 

Betreut wurde die Auswahlrunde von PD Dr. Burkhard Schroeter und Dr. Stefan Petersen (beide IPN, Kiel) sowie von Dr. Matthias Griessner (Hannover), Damian Groß (München), Jan Kruse (München), Annabel Maisl (Göttingen) und Konstantin Schwark (Leipzig). Ein besonderer Dank gilt Kirsten Reu vom Biologielabor am IPN.


Ein Wermutstropfen bleibt leider: Da die ungarischen Organisatoren des internationalen Wettbewerbs eine Zusammenarbeit der Teams und Betreuer im Labor in Präsenz vorschreiben, kann Deutschland aufgrund der Pandemie-Bestimmungen in diesem Jahr leider nicht am internationalen Wettbewerb teilnehmen. Wir freuen uns auf den nächsten Wettbewerb in 2022 in Präsenz!


Kontakt: 
PD Dr. Burkhard Schroeter 
schroeter@ipn.uni-kiel.de 
Tel.: 0431 / 880-3135