Auswahlwettbewerb zur Internationalen BiologieOlympiade: Das sind die besten 12 Schülerinnen und Schüler in Biologie

1. März 2021

Nach einer arbeitsintensiven Woche ging am Freitag eine spannende Auswahlrunde zur Internationalen BiologieOlympiade für Deutschland zu Ende.

Aus ursprünglich mehr als 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen 16 Bundesländern hatten sich in zwei Auswahlrunden 45 Schülerinnen und Schüler für die 3. Auswahlrunde zur Internationalen BiologieOlympiade qualifiziert. Zum ersten Mal konnte die Auswahlrunde pandemiebedingt nicht in Präsenz am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel stattfinden. Stattdessen trafen sich die Teilnehmenden online, um sich eine Woche lang in ihren Kenntnissen und Fähigkeiten in Biologie zu messen.

Um die Teilnehmenden in ihren theoretischen und praktischen Fähigkeiten in Biologie zu fordern, hatten die Betreuerinnen und Betreuer gemeinsam Trainingseinheiten und Crash-Kurse, Abendvorträge und Klausuren vorbereitet. Für die Klausuren und Crash-Kurse hatten die Schülerinnen und Schüler jeweils ein großes Paket an ihre Heimatadresse zugesandt bekommen, in dem die notwendigen Materialien für die Durchführung zusammengestellt waren. Darüber hinaus war ein stabiler Internetzugang eine wichtige Vorrausetzung für eine erfolgreiche Teilnahme: So mussten die Schülerinnen und Schüler für die Aufgaben in Bioinformatik auf einen extra eingerichteten Server zugreifen, um z. B. Stammbäume zu analysieren. In vier praktischen Klausuren wurden die experimentellen Fähigkeiten in Botanik, Zoologie, Stoffwechselphysiologie und die Leistungen in Bioinformatik abgeprüft. Zur Vorbereitung gab es spezielle Crash-Kurse in Biomathematik und Bioinformatik, um den Schülerinnen und Schülern dieses wichtige Feld der Biologie, das im Schulcurriculum kaum vorkommt, nahezubringen. Die Klausuren in Zoologie und Botanik waren so konzipiert, dass sie auch ohne Schulbesuch zu Hause durchgeführt werden konnten. Einzig die Stoffwechselphysiologie-Klausur erforderte aufgrund der Experimente die Arbeit im Schullabor unter Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsvorschriften. Zum Glück war für alle Teilnehmenden der Zugang zum Schullabor unter den jeweils geltenden Hygienevorschriften möglich, einzig eine Teilnehmerin musste die Klausur aufgrund von Quarantänebestimmungen unter fachkundiger Aufsicht zu Hause absolvieren. Darüber hinaus wurde in einer anspruchsvollen 4,5-stündigen Theorie-Klausur ein breites Spektrum an Teilgebieten der Biologie abgedeckt.

Aber auch das Kennenlernen und Freizeitunternehmungen kamen trotz der Einschränkungen durch die pandemiebedingte räumliche Trennung nicht zu kurz: So standen den Teilnehmenden abends spezielle Videokonferenzräume zum ungezwungenen Austausch zur Verfügung und im Freizeitprogramm konnte man in kleinen Gruppen seine Knobelfähigkeiten in einem digitalen Escape-Room beweisen. Darüber hinaus war das gemeinsame Abendessen per Lieferdienst und in Videokonferenz ein ebenso ungewohntes wie spannendes Erlebnis. Ergänzt wurde das anspruchsvolle Programm durch Abendvorträge, für die renommierte Referenten wie Prof. Dr. P. Cramer (MPI-BPC) und auch ehemalige Teilnehmer der BiologieOlympiade wie Dr. T. Ischebeck (Georg-August-Universität Göttingen) und Dr. R. Römhild (IST Austria) gewonnen werden konnten, die nun an Universitäten eigene Arbeitsgruppen leiten.

Abschluss und Höhepunkt der arbeitsintensiven Woche war am letzten Tag der Festakt zur Preisverleihung. Auch hier bot das digitale Format ungewohnte Vorteile: So konnte für den spannenden Festvortrag Prof. Dr. D. Kappei vom Cancer Science Institute in Singapur zugeschaltet werden, und das Videoformat erlaubte es in diesem Jahr auch zum ersten Mal, dass Gäste aus nah und fern und sogar ein Biologie-Leistungskurs zugeschaltet waren.

Neben den Urkunden und der Qualifikation für die nächste Auswahlrunde gab es für die Teilnehmenden auch Büchergutscheine und - vom Förderverein BiologieOlympiade und VBio unterstützt - Sachpreise sowie Praktikumsteilnahmen zu gewinnen.

Die Sieger der 3. Auswahlrunde kommen aus neun Bundesländern:

Platz 1: David Sauer, Life-Science-Lab, Heidelberg (Heidelberg, BW)
Platz 2: Fynn Kessels, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena, TH)
Platz 3: Marta Conti, Carl-von-Ossietzky Gymnasium (Bonn, NRW)
Platz 4: Kasimir Reich, Humboldt-Gymnasium (Potsdam, BB)
Platz 5: Axel Scholz, Altkönigschule (Kronberg, HE)
Platz 6: Tom Kasper, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden, SA)
Platz 7: Konrad Frahnert, Weinberg-Gymnasium (Kleinmachnow, BB)
Platz 8: Martha Genzer, Gymnasium am Tannenberg (Grevesmühlen, MVP)
Platz 9: Felina Kell, Theodor-Mommsen-Schule (Bad Oldesloe, SH)
Platz 10: Katja Strohmeier, Gymnasium Oberhaching (Oberhaching, BAY)
Platz 11: Andrea Schneeberger, Ortenburg-Gymnasium (Oberviechtach, BAY)
Platz 12: Jason Berger, Gymnasium Christian-Ernestinum (Bayreuth, BAY)

Herzlichen Glückwunsch an alle Prämierten!

Diese 12 Schülerinnen und Schüler werden dann in der 4. Auswahlrunde Ende Mai den Wettkampf um die vier Plätze für das deutsche Nationalteam zur Internationalen BiologieOlympiade unter sich austragen, die im Juli vom Gastgeberland Portugal organisiert wird.

Die vier erfolgreichsten jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Jahrgang 2004 und jünger) qualifizierten sich außerdem für die Auswahlrunde der Europäischen NaturwissenschaftsOlympiade (EUSO), die in diesem Jahr vom Gastgeber Ungarn als Online-Wettbewerb geplant ist. Diese sind Marta Conti (Bonn), Kasimir Reich (Potsdam), Felina Kell (Bad Oldesloe) und Anna-Yaroslava Bodnar (Berlin). Darüber hinaus erhalten alle Teilnehmenden einen Startplatz bei der Deutschen Neurowissenschaften Olympiade (DNO).

Der jährliche Auswahlwettbewerb für die Internationale BiologieOlympiade (IBO), die BiologieOlympiade in Deutschland, wird vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), Kiel, im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder durchgeführt.

Weitere Informationen sind unter www.biologieolympiade.info zu finden.

Kontakt (Wettbewerbsleitung am IPN)

PD Dr. Burkhard Schroeter